Micro-Hubs für eine zukunftsorientierte City-Logistik
Der Onlinehandel wächst von Jahr zu Jahr stärker. Laut Schätzung des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel beliefen sich die Brutto-Umsätze mit Waren im E-Commerce in Deutschland im Jahr 2020 auf bereits 83,3 Milliarden Euro. Gerade die letzte Meile stellt die City-Logistik durch die stark gestiegene Anzahl an Online-Bestellungen vor zahlreiche Herausforderungen.
- Wie können Bestellungen in urbanen Gebieten trotz Stau schnell geliefert werden?
- Wie kann die Lieferung nachhaltig erfolgen?
- Wie können Returns effizient gemanagt werden?
Einen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen der City-Logistik können Micro-Hubs leisten. Was genau hinter diesem Begriff steckt und wie Micro-Hubs die Logistik in den Städten zukunftssicher machen, lesen Sie hier.
Micro-Hubs: Definition
Micro-Hubs oder Mikro-Depots dienen der Sammlung, Zwischenlagerung und dem Umschlag von Paketen. Sie ergänzen die letzte Meile in Logistiknetzwerken und zeichnen sich durch die ressourcenschonende und kundennahe Zustellung aus. Es wird grundsätzlich zwischen folgenden vier Ausprägungsformen von Micro-Hubs unterschieden:
- Verteilstationen: für Umschlag und Bündelung von Sendungen
- Service-Points: zum Empfangen und Aufgeben von Sendungen (meist bei bestehendem Einzelhändler integriert)
- Abholstationen: automatisierte Schließfachsysteme für Pakete und sonstige Online-Bestellungen
- Paketboxen: „großer Briefkasten“ für Pakete, oft an privaten Lieferadressen
Micro-Hubs und die Herausforderungen der City-Logistik
Die innerstädtische Logistik steht vor vielen Herausforderungen, die sich durch zentral gelegene Micro-Hubs lösen lassen. Der steigende Personen- und Warenverkehr sowie immer mehr LKW und Stau in den Städten führen dazu, dass die Lieferung im städtischen Gebiet zeit- und somit auch kostenintensiver wird. Außerdem kommt es zu vielen, teilweise erfolglosen Zustellversuchen, was zusätzlich eine Belastung für die Umwelt bedeutet. Das Retourenmanagement stellt ebenso für viele Unternehmen ein Problem dar.
In Hamburg wurde 2018 eine Studie zum Micro-Hub-Konzept eines Paketdienstleisters mit vier Micro-Hubs durchgeführt. Früher wurde laut Logistik-Initiative Hamburg der Innenstadtbereich, der von diesen vier Micro-Hubs aus versorgt wurde, mit neun Fahrzeugen beliefert. Die Fahrer mussten demnach bis zu 120 Mal pro Tour halten, oft in der zweiten Reihe, um die Pakete an der Haustür abzugeben. Der Einsatz von Micro-Hubs spart jede Menge Zeit sowie Emissionen ein und verhindert Staus in den Städten. Laut einer wissenschaftlichen Studie kann die CO2-Einsparung bei der Lieferung in eine Abholstation bei bis zu 40% im Vergleich zur klassischen Haustürzustellung liegen. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Abholstationen können Sie in unserem Beitrag „Wie Abholstationen die letzte Meile klimafreundlich machen” nachlesen.
Micro-Hubs & Q-Commerce
Q-Commerce wird als die nächste Stufe des E-Commerce gesehen und wird vor allem in Zusammenhang mit der Lieferung von Lebensmitteln erwähnt. Hierbei geht es um die Schnelligkeit der Lieferung - denn das Q steht für Quick-Commerce. Kunden sollen ihre bestellte Ware nicht nur am selben Tag, sondern im besten Fall innerhalb von Stunden oder sogar Minuten erhalten. Micro-Hubs unterstützen Q-Commerce indem sie als Zwischenlager oder als Click & Collect Abholstationen dienen. So können Unternehmen ihre Ware schneller zu den Kunden liefern oder die Kunden können sie selbst innerhalb kürzester Zeit sbholen.
Micro-Hubs in der Praxis: Use Cases
Einen praktischen Anwendungsfall für die Nutzung eines innerstädtischen Micro-Hubs zeigt die Zukunftsangelegenheiten GmbH mit ihrem Netzwerk Grüne Stadtlogistik. Das Unternehmen nutzt einen Storebox Micro-Hub in Berlin als gekühlte Lager- und Umschlagfläche sowie als Fläche für die Lagerung von Leergut und die Stationierung ihrer Lastenräder. Von der Storebox aus liefern sie auf Lastenfahrrädern emissionsfrei Lebensmittel aus. „Mit Storebox sind wir auf einen perfekten Partner gestoßen, der uns sehr geholfen hat”, so Jan Erdweg, der Geschäftsführer der Zukunftsangelegenheiten GmbH. Durch Storebox ist es ihnen möglich, die Lebensmittel vom Micro-Hub schnell und unkompliziert mit dem Fahrrad zu ihren Kunden zu bringen.
Ein weiterer Use Case von Micro-Hubs sind Click & Collect Abholstationen. IKEA Österreich nutzt Storebox-Standorte in Wien als Abholstationen, in die sich Kunden ihre im Onlineshop bestellten Möbel liefern lassen können. Ein anderes Beispiel ist der Gerüsthersteller KiezGerüst in Deutschland, der seine Gerüste ausschließlich via Click & Collect verkauft, wodurch Versandkosten gespart werden können.
Micro-Hubs als Abholstationen bieten grundsätzlich einen entscheidenden Vorteil für Kunden im Vergleich zur Abholung in einer Filiale oder zur Online-Bestellung nach Hause: Verpasste Pakete stellen kein Problem mehr dar und die Abholung kann jederzeit, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, erfolgen. In einer Filiale ist dies nur zu den Öffnungszeiten möglich und der Konsument muss unter Umständen weite Wege zurücklegen.
Storebox - Ihr Partner für innerstädtische Logistik
Mit derzeit über 140 Standorten bietet Storebox ein dichtes Logistiknetzwerk und somit Lagermöglichkeiten direkt in der Nachbarschaft. Die Micro-Hubs können als Zwischenlager, Ersatzteillager für Techniker oder als Click & Collect Abholstationen genutzt werden. Mit Storebox ist Click & Collect auch bei größeren Waren wie Möbel oder Gerüsten kein Problem, da verschiedene Abteilgrößen zur Verfügung stehen. Unsere Full-Service Click & Collect-Lösungen enthalten die automatisierte Bestell- und Abteilverwaltung, den Transportservice von Ihrem Zentrallager bis in die Storebox und die automatisierte Kundenkommunikation nach Ihren Vorstellungen. Um eine Bestellung abzuholen, erhalten Ihre Kunden einen individuellen Zugangscode, mit dem sie 24 Stunden am Tag Zutritt zum Abteil haben. Mit unserem Zutrittsmanagement-Tool können Sie jederzeit Berechtigungen für Mitarbeiter, Kunden oder Lieferdienste steuern. Eine lückenlose Zutrittskontrolle ist somit jederzeit möglich.
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